Textilien bestimmen mein Leben.
Strukturierte Oberfläche, verschiedenste Farb- und Formspiele, …diese unglaubliche Vielfalt…Vielseitigkeit hoch drei.
Textilien sind unsere zweite Haut, die ganz dicht an uns herankommen,
stabile Flächen, die dennoch formbar bleiben.
Auf Flohmärkten, in Secondhand-Läden und Stoffabteilungen schaue ich mich gerne nach textilen Besonderheiten um. Diese Fundstücke werden von mir zerrissen, beschnitten, neu bedruckt. Oder ich nehme ihre Struktur ab und forme etwas Neues daraus.
Und genau das ist es, was mich heute in meiner Arbeit weitertreibt: Stetig Neues zu entwickeln; scheinbar Bekanntes neu zu sehen und weiterzuentwickeln.
So drücke ich beispielsweise textile Strukturen in Ton oder Porzellan und umhülle das Ergebnis anschließend mit Filz, bette Schnittteile in Beton oder lasse weiche, getuftete Flächen aus einer Betonoberfläche herausragen, verbinde biegsamen Kupferdraht mit Seide oder Filz, forme aus Seide und Fotoabzügen 3-dimensionale, bewegliche Bilder, durchnadele Papier und brenne Vliesstoffe aus…Generell bevorzuge ich das prozessuale Arbeiten vor rein ergebnisorientiertem Arbeiten.
Bei aller Vielfalt sind die wiederkehrenden Themen meiner Arbeit das Spiel mit der Linie, mit Strukturen und mit Kontrasten (Licht und Schatten, Weichheit und Härte, Transparenz und Festigkeit, Glanz und Mattheit, Schlichtheit und Opulenz). Geprägt wurde diese Gegensatzliebe durch die unterschiedlichen Erfahrungen meiner Aufenthalte in England und Finnland. In England lernte ich einen dekorativen, experimentellen Entwurfsstil kennen, während mir in Finnland klares, durchdachtes, natur-inspiriertes Design begegnete. In beiden Ländern erlebte ich eine große Wertschätzung für Textilen.
Die unglaubliche Tiefe und subtile Ästhetik von Textilien wahrzunehmen und wertzuschätzen
wünsche ich mir auch vom Betrachter meiner Arbeiten.
Gerne möchte ich den Menschen durch die Betrachtung meiner textilen Arbeit berühren und zu eigenem Tun anregen.